Jobhopping in der Schweiz: Warum häufige Jobwechsel das Gehalt deutlich steigern können
- Roman Welzk

- 28. Juli
- 2 Min. Lesezeit
In der Schweiz zeigt sich ein klarer Trend: Wer regelmäßig den Arbeitgeber wechselt, erzielt häufig deutlich höhere Gehälter als jene, die über Jahre hinweg loyal bei einem Unternehmen bleiben. Während die Lohnerhöhungen bei interner Betriebszugehörigkeit oft marginal ausfallen, können gezielte Jobwechsel zu Sprüngen von 15–25 % führen – pro Wechsel.
Lohnentwicklung: Treue zahlt sich kaum aus
Die durchschnittliche jährliche Lohnerhöhung in der Schweiz liegt bei etwa 1.5 bis 2 Prozent – in manchen Branchen sogar darunter. In Zeiten von stagnierendem Reallohnindex (+0.7 % seit 2021 laut Bundesamt für Statistik) führt dies dazu, dass langfristig angestellte Fachkräfte inflationsbereinigt kaum mehr verdienen als vor mehreren Jahren.
Demgegenüber berichten viele Fachkräfte, die gezielt alle ein bis zwei Jahre den Arbeitgeber wechseln, von deutlichen Gehaltszuwächsen:
Erster Wechsel: +40 %
Zweiter Wechsel: +15–20 %
Dritter Wechsel: +20–25 %
Ein solcher Verlauf kann sich zu einer jährlichen Differenz von über CHF 60'000 summieren – verglichen mit dem Gehalt, das bei interner Treue erzielt worden wäre.
Warum wird Loyalität nicht belohnt?
Dass Arbeitgeber extern mehr zahlen als intern, hat mehrere Gründe:
1. Neue Talente erhalten frisches Budget
Für externe Rekrutierungen wird oft ein separates Gehaltsbudget freigegeben, das über den internen Lohnbändern liegt. Neue Mitarbeitende bringen externes Wissen mit und gelten als strategisch wichtige Investition.
2. Interne Lohnsysteme sind oft starr
Betriebsinterne Gehaltsstrukturen sind häufig an Lohnklassen, Dienstalter oder Gesamtbetriebsvereinbarungen gebunden. Leistung, Erfahrung oder Weiterbildung führen intern oft nicht zu marktgerechten Anpassungen.
3. Externe Bewerber haben eine stärkere Verhandlungsposition
Wer sich neu bewirbt, kann seinen Marktwert besser argumentieren, mehrere Angebote vergleichen und mit realen Vergleichszahlen verhandeln. Intern ist diese Dynamik oft nicht gegeben.
Strategisches Jobhopping: Nicht nur aus finanziellen Gründen sinnvoll
Obwohl das finanzielle Argument oft im Vordergrund steht, wechseln viele Arbeitnehmende auch aus anderen Gründen:
Wunsch nach mehr Verantwortung
Interesse an neuen Branchen oder Produkten
Bessere Unternehmenskultur
Geografische oder familiäre Veränderungen
Entwicklungsmöglichkeiten, die intern fehlen
In der Regel gehen berufliche Weiterentwicklung und Gehaltssprung Hand in Hand, wenn der Wechsel strategisch geplant erfolgt. Wichtig ist jedoch, nicht ausschließlich das Gehalt als Wechselgrund zu sehen – ein höherer Lohn allein kann Defizite in Unternehmenskultur, Arbeitsklima oder Aufgabenprofil nicht ausgleichen.
Risiken und Herausforderungen des Jobhoppings
Trotz der klaren finanziellen Vorteile kann häufiges Wechseln auch kritisch betrachtet werden:
Wirkung im Lebenslauf: Zu viele kurze Stationen können als mangelnde Verlässlichkeit interpretiert werden.
Einarbeitungszeit: Ständige Neuanfänge sind mit höherem Aufwand verbunden.
Kulturelle Passung: Nicht jeder Wechsel ist ein Treffer – bei falschem Fit leidet oft die Zufriedenheit trotz besserer Bezahlung.
Ein durchdachter Wechsel alle 2–3 Jahre wird meist positiv gewertet – häufige, unmotivierte Wechsel im Jahresrhythmus hingegen eher negativ.
Fazit: Wer in der Schweiz mehr verdienen will, muss sich bewegen
Der Schweizer Arbeitsmarkt belohnt in der Regel Bewegung, nicht Beständigkeit. Wer strategisch wechselt, steigert nicht nur sein Einkommen, sondern oft auch seine Karrierechancen und persönliche Entwicklung.
Loyalität mag inhaltlich wertvoll sein – finanziell bringt sie oft nur wenig ein. Daher gilt für viele: Nicht bleiben und hoffen – sondern vergleichen, verhandeln und wenn nötig den Wechsel wagen.
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