Apotheker in der Schweiz: Anerkennung ausländischer Diplome und Einstiegsmöglichkeiten
- Nikola Boskovic
- 29. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr.
Die Schweiz ist nicht nur für ihre hohe Lebensqualität und beeindruckende Natur bekannt, sondern auch für attraktive Gehälter – insbesondere im Gesundheitswesen. Kein Wunder also, dass die Schweiz für viele Apotheker aus dem Ausland ein begehrtes Ziel ist. Doch wie funktioniert die Anerkennung des Apothekerdiploms in der Schweiz? Welche Hürden gibt es, und wie gelingt der Einstieg?
Warum die Schweiz für Apotheker so attraktiv ist
Dank eines Abkommens zur gegenseitigen Anerkennung von Hochschulabschlüssen zwischen der EU und EFTA wurde der Weg in die Schweiz für viele europäische Apotheker erleichtert. Jährlich werden rund 200 Apothekerdiplome anerkannt – vor allem aus Deutschland, Frankreich, Italien und Portugal.
Weiterbildung in Offizinpharmazie als Voraussetzung
Seit 2018 ist in der Schweiz die Weiterbildung in Offizinpharmazie Pflicht, wenn man selbstständig in einer öffentlichen Apotheke arbeiten oder eine Apotheke leiten möchte. Diese Weiterbildung dauert zwei bis fünf Jahre und wird in der Regel nicht voll bezahlt, was sich spürbar auf die Zahl der Anerkennungen aus dem Ausland ausgewirkt hat. Der Hintergrund: Vermutlich soll so das eidgenössische Apothekerdiplom geschützt werden.
Anerkennung des Apothekerdiploms in der Schweiz: So funktioniert’s
Die zuständige Behörde für die Anerkennung ausländischer Diplome in der Schweiz ist die Medizinalberufekommission (MEBEKO) in Bern.
Dauer und Kosten des Verfahrens:
Bearbeitungsdauer: 2 bis 5 Monate
Kosten: 800 bis 1.000 CHF
Zwei Wege zur Anerkennung:
Direkte Anerkennung: Für Staatsbürger aus EU- oder EFTA-Staaten, die ihr Studium ebenfalls in einem EU/EFTA-Land abgeschlossen haben.
Indirekte Anerkennung: Für Abschlüsse aus Drittländern wie Serbien, Bosnien, Nordmazedonien, Albanien oder der Türkei – unter bestimmten Bedingungen:
Staatsangehörigkeit eines EU/EFTA-Landes oder eines Partners
Anerkannter Drittlandabschluss in einem EU/EFTA-Land
Mindestens drei Jahre Berufserfahrung
In einigen Fällen ein Sprachnachweis (Deutsch, Französisch oder Italienisch)
Apotheker ohne EU/EFTA-Staatsbürgerschaft und ohne in der EU anerkannten Abschluss haben es leider sehr schwer, in der Schweiz anerkannt zu werden.
Alternative Wege: Über Deutschland in die Schweiz
Für viele Apotheker aus Drittländern ist der direkte Weg in die Schweiz nicht möglich. Ein möglicher Umweg führt über Länder wie Deutschland, wo gesetzliche Regelungen es erlauben, bereits vor der formellen Anerkennung im Apothekenbereich zu arbeiten. Sogar der Einstieg ohne umfassende Sprachkenntnisse ist inzwischen möglich – Sprachprüfungen können später nachgeholt werden.

„Natürlich ist man anfangs keine Fachkraft im rechtlichen Sinne – aber es entsteht eine Perspektive.“– Nikola Boskovic, Apotheker aus Serbien
Nikola Boskovic lebt und arbeitet seit fünf Jahren als Apotheker in Deutschland und teilt seine Erfahrungen auf seiner Webseite – sowohl auf Deutsch als auch in seiner Muttersprache.
Für sein Engagement wurde er 2024 mit dem VISION.A Award in der Kategorie Integration und Nachwuchs ausgezeichnet.
Sein neuestes Projekt: ein Fernkurs für deutsche Apothekeninhaber, der zeigt, wie man gezielt Apotheker aus dem Ausland rekrutieren kann.
Fazit: Schweiz bleibt attraktiv – trotz Hürden
Die Schweiz bleibt ein attraktives Ziel für Apotheker aus dem Ausland. Wer jedoch aus einem Drittland stammt, muss genau prüfen, welche Wege zur Anerkennung offenstehen. Der Weg über Deutschland bietet Chancen – und engagierte Experten wie Nikola Boskovic helfen dabei, ihn erfolgreich zu gehen.
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