Kapitalbezug gestaffelt – Wie du in der Schweiz mit mehreren Vorsorgekonten Steuern sparst
- Roman Welzk
- 1. Mai
- 3 Min. Lesezeit
In der Schweiz kannst du im Alter frei entscheiden, ob du deine Altersguthaben aus der Pensionskasse und der Säule 3a als Rente oder Kapital beziehst. Wer sich für den Kapitalbezug entscheidet, muss dabei einmalig Steuern zahlen – je nach Betrag, Wohnkanton und Zivilstand oft im fünfstelligen Bereich.
Doch es gibt einen legalen Trick, um diese Steuerlast deutlich zu reduzieren: den gestaffelten Kapitalbezug über mehrere Jahre – vor allem bei der gebundenen Vorsorge (Säule 3a). In diesem Artikel erfährst du, wie das funktioniert, worauf du achten musst und wie viel du dabei sparen kannst.
Warum überhaupt gestaffelt beziehen?
Der Kapitalbezug aus der Säule 3a oder der Pensionskasse wird in der Schweiz separat vom übrigen Einkommen, aber progressiv besteuert. Das bedeutet: Je höher der Betrag auf einmal, desto höher der Steuersatz.
Wenn du also dein gesamtes Altersguthaben im selben Jahr beziehst, zahlst du nicht nur mehr Steuern absolut, sondern auch einen höheren Prozentsatz. Durch die Staffelung auf mehrere Jahre kannst du dich so in niedrigeren Progressionsstufen halten.
Wie funktioniert der gestaffelte Kapitalbezug?
Die clevere Lösung: Du eröffnest mehrere Vorsorgekonten (z. B. 3a-Konten) bei verschiedenen Banken oder Versicherungen und beziehst diese in verschiedenen Steuerjahren – z. B. im Alter 60, 61, 62 usw.
Voraussetzungen:
Du darfst pro Jahr nur ein Vorsorgekonto auflösen
Die Vorsorgekonten müssen rechtzeitig getrennt eröffnet werden (mehrere Jahre vor der Pension)
Der Bezug muss spätestens 5 Jahre nach dem ordentlichen Rentenalter erfolgen (Männer 70, Frauen 69)
Tipp: Beginne früh mit dem Aufbau mehrerer 3a-Konten – schon ab einem Alter von 45–50 Jahren.
Beispielrechnung: 3a-Kapital 180’000 CHF auf drei Konten verteilt
Du hast insgesamt 180'000 CHF angespart – verteilt auf drei 3a-Konten zu je 60'000 CHF.
Bezug | Jahr | Betrag | Steuer (geschätzt, Kanton Zürich, ledig) |
Konto 1 | 2026 | 60’000 CHF | ca. 2’000 CHF |
Konto 2 | 2027 | 60’000 CHF | ca. 2’000 CHF |
Konto 3 | 2028 | 60’000 CHF | ca. 2’000 CHF |
Gesamtsteuer | – | 180’000 CHF | ca. 6’000 CHF |
Vergleich: Alle 180’000 CHF auf einmal (ein Konto)
Steuerbelastung: ca. 12’000–14’000 CHF
Ersparnis durch Staffelung: ca. 6’000–8’000 CHF
Je nach Kanton und Vermögenssituation kann die Ersparnis sogar noch höher ausfallen.
Gilt das auch für die Pensionskasse?
Bei der 2. Säule (Pensionskasse) ist der Bezug grundsätzlich einmalig möglich. Eine Staffelung ist dort nur begrenzt oder gar nicht möglich, außer du:
hast mehrere Pensionskassen (z. B. bei Jobwechsel)
gründest eine GmbH und zahlst in die Pensionskasse ein, um später gezielt zu beziehen
machst einen gestaffelten Vorbezug für Wohneigentum (mit Einschränkungen)
Die größte steuerliche Hebelwirkung bietet jedoch ganz klar die Staffelung in der Säule 3a.
Tipps zur Umsetzung
Plane frühzeitig – ab 50 Jahren solltest du gezielt 3a-Konten trennen
Nutze verschiedene Anbieter (Banken, Onlineplattformen, Versicherungen)
Achte auf kostenarme Produkte und gute Anlageoptionen (z. B. ETF-basierte 3a-Fonds)
Halte einige Jahre Abstand zwischen den geplanten Bezügen
Kläre die kantonalen Steuerregeln im Detail – diese unterscheiden sich deutlich!
Fazit
Der gestaffelte Kapitalbezug ist eine clevere, legale und einfache Strategie, um beim Vorsorgebezug in der Schweiz tausende Franken an Steuern zu sparen. Gerade bei der Säule 3a ist diese Methode sehr beliebt – vorausgesetzt, du planst frühzeitig und sorgst für die richtige Struktur.
Kapital clever aufteilen – Steuern minimieren – mehr vom Ersparten behalten.
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