Steuern in der Schweiz – Was du als Privatperson wissen solltest
- Roman Welzk
- 30. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Mai
Die Schweiz ist bekannt für ihr vergleichsweise attraktives Steuersystem, das je nach Wohnort und persönlicher Situation stark variieren kann. Wer hier lebt, arbeitet oder Vermögen hält, sollte die wichtigsten Grundlagen verstehen – denn Steuern in der Schweiz sind nicht zentral geregelt, sondern stark kantonal unterschiedlich.
In diesem Artikel erfährst du, wie das Schweizer Steuersystem funktioniert, welche Steuerarten es gibt, was du als Arbeitnehmer, Rentner oder Selbstständiger beachten solltest – und wie du legal Steuern sparen kannst.
Wie funktioniert das Schweizer Steuersystem?
In der Schweiz werden Steuern auf drei Ebenen erhoben:
Bundesebene (Bundessteuer)
Kantonsebene (Kantonssteuer)
Gemeindeebene (Gemeindesteuer)
Das bedeutet: Je nachdem, in welchem Kanton und in welcher Gemeinde du wohnst, zahlst du unterschiedlich hohe Steuern – bei gleichem Einkommen.
Beispiel: In Zug oder Schwyz zahlst du oft deutlich weniger als in Genf oder Neuenburg.
Die wichtigsten Steuerarten für Privatpersonen
1. Einkommenssteuer
Diese betrifft alle Erwerbseinkünfte, Renten, Kapitalerträge, Mieterträge usw. Sie wird progressiv berechnet – je mehr du verdienst, desto höher der Prozentsatz. Bei sehr hohem Einkommen können Gesamtsätze von über 40 % erreicht werden, bei mittlerem Einkommen sind es oft 10–20 %.
2. Vermögenssteuer
Einzigartig im internationalen Vergleich: In der Schweiz wird das private Nettovermögen besteuert – allerdings nur auf kantonaler und kommunaler Ebene. Die Sätze sind niedrig, bewegen sich meist zwischen 0,1 % und 0,5 %.
3. Quellensteuer
Für ausländische Arbeitnehmer ohne C-Bewilligung (z. B. mit B-Bewilligung) wird die Einkommensteuer direkt vom Lohn abgezogen. Je nach Kanton kann man danach noch eine „nachträgliche ordentliche Veranlagung“ beantragen – etwa bei höherem Einkommen oder wenn man verheiratet ist.
4. Mehrwertsteuer (MWST)
Der Standardsatz liegt bei 7,7 % – deutlich niedriger als in den meisten EU-Ländern. Es gibt reduzierte Sätze für Lebensmittel (2,5 %) und bestimmte Dienstleistungen.
Steuervorteile und Abzüge
Die Schweiz bietet viele legale Abzugsmöglichkeiten, um die Steuerlast zu senken:
Säule 3a (gebundene Vorsorge)
Berufsauslagen
Schuldzinsen (z. B. Hypotheken)
Krankheits- und Weiterbildungskosten
Kinderbetreuung
Fahrkosten zum Arbeitsort
Besonders Säule 3a-Beiträge lohnen sich: Sie reduzieren das steuerbare Einkommen direkt – oft um mehrere tausend Franken pro Jahr.
Steuererklärung in der Schweiz – kurz erklärt
Wer eine ordentliche Steuererklärung abgeben muss, erhält sie jährlich von der kantonalen Steuerverwaltung. Abgabetermin ist je nach Kanton meist zwischen März und April – mit Verlängerungsmöglichkeit.
Du kannst die Erklärung manuell oder online ausfüllen (z. B. mit EasyTax, TaxMe oder eTax). Für komplexe Fälle lohnt sich oft ein Treuhänder oder Steuerberater.
Tipps zur Steueroptimierung
Wohnort vergleichen: Die Steuerbelastung variiert massiv – gerade für Vermögende lohnt sich ein Wohnsitz in einem steuergünstigen Kanton.
Frühzeitig planen: Wer schon im laufenden Jahr plant, kann durch gezielte Abzüge (z. B. in die Säule 3a) noch die Steuerlast des laufenden Jahres senken.
Doppelte Haushaltsführung prüfen: Bei Wochenaufenthaltern lassen sich zusätzliche Kosten abziehen.
Vermögen gut strukturieren: Schulden (z. B. Hypothek) können das steuerbare Vermögen senken.
Fazit
Das Schweizer Steuersystem ist komplex – aber fair und planbar. Wer die kantonalen Unterschiede kennt, clever abzieht und frühzeitig plant, kann jedes Jahr viel Geld sparen. Gerade für Zuzüger aus dem Ausland lohnt sich ein genauer Blick auf Wohnort, Vorsorge und Abzüge.
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