Einkommensteuer in der Schweiz: Wo zahlst du am wenigsten Steuern?
- Roman Welzk
- vor 17 Stunden
- 4 Min. Lesezeit
Die Schweiz ist bekannt für ihre hohe Lebensqualität – aber auch für ihr einzigartiges Steuersystem. Denn hier legt jeder Kanton und jede Gemeinde ihre eigenen Steuersätze fest. Dadurch können zwei Menschen mit gleichem Einkommen völlig unterschiedliche Steuerbeträge zahlen – je nachdem, wo sie wohnen.
In diesem Artikel erfährst du, wo du in der Schweiz am wenigsten Einkommensteuer zahlst, wie die Unterschiede zwischen den Kantonen zustande kommen und ab welchem Einkommen sich ein Wohnsitzwechsel wirklich lohnt.
Wie funktioniert die Einkommensteuer in der Schweiz?
Die Einkommensteuer wird in der Schweiz auf drei Ebenen erhoben:
Bundessteuer – sie gilt landesweit und beträgt maximal 11,5 % des steuerbaren Einkommens.
Kantonale Steuer – jeder Kanton hat sein eigenes Steuergesetz und eigene Tarife.
Gemeindesteuer – jede Gemeinde legt zusätzlich ihren Steuersatz fest, meist als Prozentsatz der Kantonssteuer.
Die Gesamtsteuerbelastung ergibt sich also aus der Summe dieser drei Ebenen. Je nach Wohnort kann sie stark schwanken – in manchen Gemeinden bezahlst du nur halb so viel Einkommensteuer wie in anderen.
In welchem Kanton zahlt man am wenigsten Steuern?
Am günstigsten lebt es sich steuerlich in der Innerschweiz. Besonders die Kantone Zug, Schwyz, Appenzell Innerrhoden, Obwalden und Nidwalden haben eine der tiefsten Einkommensteuern des Landes.
Der Kanton Zug gilt seit Jahren als Schweizer Steuerparadies. Dafür sind aber Mieten und Lebenshaltungskosten enorm hoch. Dies kompensiert die effektive Steuerersparnis enorm.
Die Gesamtbelastung (Bund + Kanton + Gemeinde)Â bleibt im nationalen Vergleich am niedrigsten.
Auch für mittlere Einkommen um 100’000 Franken ist der Unterschied bereits spürbar – du zahlst dort rund 30 bis 40 % weniger Steuern als etwa in Zürich, Bern oder Genf.
Doch nicht nur der Kanton, auch die Gemeinde spielt eine große Rolle. In Freienbach (SZ) oder Wollerau (SZ) sind die Gemeindesteuern so tief, dass die Gesamtbelastung unter 20 % liegen kann – ein Wert, der schweizweit kaum zu unterbieten ist.
Einkommensteuervergleich der Schweizer Kantone
Die folgende Übersicht zeigt die ungefähre Spitzensteuerbelastung (Bund, Kanton, Gemeinde) für natürliche Personen – jeweils am Kantonshauptort, ohne Kirchensteuer. Diese Werte dienen als Orientierung und spiegeln das Verhältnis der Steuerbelastungen zwischen den Kantonen wider.
Rang | Kanton | Spitzensteuersatz (Gesamtbelastung) |
1 | Zug | ca. 22 % |
2 | Schwyz | ca. 24 % |
3 | Appenzell Innerrhoden | ca. 24 % |
4 | Obwalden | ca. 25 % |
5 | Nidwalden | ca. 25 % |
6 | Uri | ca. 26 % |
7 | Schaffhausen | ca. 28 % |
8 | Luzern | ca. 29 % |
9 | Appenzell Ausserrhoden | ca. 31 % |
10 | Glarus | ca. 31 % |
11 | Graubünden | ca. 32 % |
12 | Thurgau | ca. 32 % |
13 | St. Gallen | ca. 33 % |
14 | Solothurn | ca. 34 % |
15 | Aargau | ca. 34 % |
16 | Freiburg | ca. 35 % |
17 | Wallis | ca. 36 % |
18 | Neuenburg | ca. 37 % |
19 | Jura | ca. 39 % |
20 | Tessin | ca. 39 % |
21 | Zürich | ca. 40 % |
22 | Basel-Stadt | ca. 40 % |
23 | Bern | ca. 41 % |
24 | Waadt | ca. 42 % |
25 | Basel-Landschaft | ca. 42 % |
26 | Genf | ca. 43 % |
Durchschnitt Schweiz:Â etwa 33 % Gesamtbelastung
Diese Werte zeigen klar: In der Schweiz kann die Einkommensteuer je nach Kanton um mehr als 20 Prozentpunkte schwanken.
Ab welchem Einkommen lohnt sich ein steuerlich günstiger Kanton?
Der steuerliche Vorteil eines Kantons wie Zug oder Schwyz zeigt sich bereits ab einem mittleren Einkommen.
Bei rund 100’000 Franken steuerbarem Einkommen liegt die Steuerbelastung dort unter 15 %.
Bei 250’000 Franken bleibt sie meist unter 19 % – während andere Kantone deutlich über 30 % liegen.
Das bedeutet: Ein Umzug in einen steuergünstigen Kanton lohnt sich nicht erst für Spitzenverdiener, sondern bereits für gut verdienende Fachkräfte, Selbstständige oder Doppelverdienerpaare.
Wovon hängt deine Steuerhöhe ab?
Neben dem Kanton sind mehrere persönliche Faktoren entscheidend:
Familienstand: Verheiratete werden gemeinsam besteuert, was zu anderen Tarifen führt.
Kinder: Abzüge für Kinder und Betreuungskosten senken das steuerbare Einkommen.
Säule 3a: Einzahlungen in die gebundene Vorsorge sind steuerlich absetzbar.
Wohnort innerhalb des Kantons:Â Selbst im gleichen Kanton kann sich die Steuerlast je nach Gemeinde um mehrere Prozent unterscheiden.
Kirchensteuer: Wer keiner Kirche angehört, zahlt weniger.
👉 Tipp: Durch gezielte Steuerplanung – etwa Einzahlungen in die Säule 3a oder die Wahl eines steuerlich günstigen Wohnortes – kannst du jedes Jahr mehrere tausend Franken sparen.
Fazit: Wo zahlt man in der Schweiz am wenigsten Einkommensteuer?
Wer in der Schweiz leben und Steuern sparen möchte, profitiert am meisten in den Kantonen Zug, Schwyz, Appenzell Innerrhoden, Obwalden und Nidwalden.Sie gehören seit Jahren zu den steuerlich attraktivsten Regionen Europas.
Bereits ab einem Einkommen von rund 100’000 Franken profitierst du spürbar – und je höher dein Einkommen, desto grösser der Vorteil. Besonders in Gemeinden wie Freienbach oder Wollerau kann der Unterschied im Vergleich zu teuren Kantonen wie Genf oder Bern mehrere zehntausend Franken pro Jahr betragen.
Quellen
Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV): Vergleichstabellen und Steuerstatistiken der Kantone und Gemeinden.
NZZ / Pascal Hinny: Steuervergleich Schweiz – Spitzensteuersätze am Kantonshauptort.
PwC Schweiz: Steuervergleich Privatpersonen – Analyse unterschiedlicher Einkommensniveaus.
KPMG Schweiz: „Clarity on Swiss Taxes“ – Überblick über Steuertrends und Entwicklungen.
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