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AutorenbildRoman Welzk

Verwitwet? So hilft die Schweizer Hinterlassenenversicherung



In der Schweiz sorgt die Hinterlassenenversicherung dafür, dass Witwen, Witwer und Waisen finanziell abgesichert werden, wenn ein Familienmitglied verstirbt. Sie ist Teil des sozialen Sicherungssystems und stellt sicher, dass Hinterbliebene auch in schwierigen Zeiten ein Einkommen haben. In diesem Artikel erfährst du, wer Anspruch auf diese Leistungen hat, wie die Berechnung erfolgt und welche Schritte du im Falle eines Antrags beachten musst.


1. Was ist die Hinterlassenenversicherung?


Die Hinterlassenenversicherung ist ein Bestandteil der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV). Sie zahlt Renten an Hinterbliebene, um den Verlust des Haupteinkommens durch den Tod des Ehepartners oder eines Elternteils abzufedern.


Ziel der Hinterlassenenversicherung:


  • Sicherstellung der finanziellen Absicherung von Hinterbliebenen.

  • Vermeidung von Armut und sozialer Not durch den Verlust des Einkommens eines Familienmitglieds.

2. Wer hat Anspruch auf Hinterlassenenleistungen?


Die Hinterlassenenversicherung in der Schweiz unterscheidet zwischen Witwenrenten, Witwerrenten und Waisenrenten.


2.1. Witwenrente


Eine Witwe hat Anspruch auf eine Hinterlassenenrente, wenn:


  • Sie zum Zeitpunkt des Todes Kinder hat, oder

  • Sie mindestens 45 Jahre alt ist und mindestens fünf Jahre verheiratet war.


Wenn keine dieser Voraussetzungen erfüllt ist, erhält die Witwe eine einmalige Abfindung.


2.2. Witwerrente


Ein Witwer hat Anspruch auf eine Hinterlassenenrente, wenn er Kinder unter 18 Jahren hat. Ohne Kinder erlischt der Anspruch.


2.3. Waisenrente


Kinder erhalten eine Waisenrente, wenn ein Elternteil verstorben ist. Sind beide Eltern verstorben, wird eine doppelte Waisenrente gewährt. Die Rente wird bis zum 18. Lebensjahr ausbezahlt, bei Ausbildung bis zum 25. Lebensjahr.

3. Voraussetzungen für den Rentenanspruch


Um eine Hinterlassenenrente zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:


  • Der verstorbene Ehepartner oder Elternteil muss mindestens ein Jahr lang AHV-Beiträge geleistet haben.

  • Auch Beitragszeiten in anderen Ländern können angerechnet werden, sofern entsprechende Abkommen bestehen.

4. Berechnung der Hinterlassenenrente


Die Höhe der Hinterlassenenrente richtet sich nach dem durchschnittlichen Einkommen des Verstorbenen und den geleisteten Beitragsjahren. Dabei gelten folgende Grundsätze:


  • Witwen- und Witwerrente: Beträgt 80 % der Altersrente, die der verstorbene Partner erhalten hätte.

  • Waisenrente: Beträgt 40 % der Altersrente des verstorbenen Elternteils.


Einfluss auf die Rentenhöhe haben auch sogenannte Erziehungsgutschriften oder Betreuungsgutschriften, die angerechnet werden können.

5. Antragstellung: Wie beantragst du die Hinterlassenenrente?


Die Hinterlassenenrente muss aktiv beantragt werden. Der Prozess ist relativ unkompliziert:


  1. Meldepflicht: Der Todesfall muss bei der zuständigen AHV-Ausgleichskasse gemeldet werden.

  2. Unterlagen einreichen: Dazu gehören:

    • Sterbeurkunde

    • Heiratsurkunde oder Scheidungsurteil (falls relevant)

    • Geburtsurkunden der Kinder

    • AHV-Versichertennummer des Verstorbenen

  3. Antragsformular ausfüllen: Das Formular ist bei der AHV-Ausgleichskasse erhältlich oder online verfügbar.

6. Wichtige Fristen und Besonderheiten


  • Der Antrag sollte so schnell wie möglich nach dem Todesfall gestellt werden, da die Rente nur rückwirkend für höchstens zwölf Monate ausbezahlt wird.

  • Die Rente wird monatlich ausbezahlt und endet beim Tod des Berechtigten oder bei Wiederverheiratung.


7. Hinterlassenenleistungen in der beruflichen Vorsorge (BVG)


Zusätzlich zur AHV gibt es in der beruflichen Vorsorge (Pensionskasse) ebenfalls Hinterlassenenleistungen. Diese werden unabhängig von der AHV-Hinterlassenenrente ausbezahlt. Die Bedingungen sind im jeweiligen Pensionskassenreglement festgelegt, in der Regel aber ähnlich wie bei der AHV.

8. Steuerliche Behandlung der Hinterlassenenrente


Hinterlassenenrenten unterliegen in der Schweiz der Einkommenssteuer, sind aber sozialversicherungsrechtlich privilegiert und daher geringer belastet als Arbeitseinkommen.


9. Fazit


Die Hinterlassenenversicherung der Schweiz bietet eine wichtige finanzielle Absicherung für Witwen, Witwer und Waisen. Wer einen Angehörigen verliert, sollte schnell handeln und die Hinterlassenenrente beantragen, um finanzielle Engpässe zu vermeiden. Neben der AHV können auch Leistungen aus der Pensionskasse eine Rolle spielen. Eine frühzeitige Information und der Kontakt zur zuständigen Ausgleichskasse sind essenziell, um alle Ansprüche geltend zu machen.


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