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Auswandern als Schweizer: Was du unbedingt beachten musst, bevor du die Schweiz verlässt 🇨🇭✈️

Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer ziehen in Betracht, ihren Lebensmittelpunkt dauerhaft ins Ausland zu verlegen. Gründe dafür gibt es viele: berufliche Chancen, günstigere Lebenshaltungskosten, ein wärmeres Klima, familiäre Veränderungen oder einfach der Wunsch nach einem Neuanfang. Doch ein Wegzug aus der Schweiz ist kein einfacher Verwaltungsakt. Er zieht umfangreiche rechtliche, finanzielle, versicherungstechnische und steuerliche Konsequenzen nach sich, die vielen erst bewusst werden, wenn es bereits zu spät ist.


Dieser ausführliche Leitfaden zeigt dir Schritt für Schritt, was du beachten musst, bevor du die Schweiz verlässt – und wie du typische Fehler vermeidest, die viele Auswanderer erst Jahre später teuer zu stehen kommen.




1. Die Abmeldung in der Schweiz – der rechtliche Startpunkt aller Konsequenzen


Der offizielle Prozess beginnt mit der Abmeldung bei deiner Wohngemeinde. Erst durch diese Abmeldung wird dein Wohnsitzwechsel rechtskräftig. Ohne sie bleibst du formal in der Schweiz wohnhaft – mit allen steuerlichen und versicherungstechnischen Verpflichtungen.


Was du bei der Abmeldung beachten musst:


  • Du musst deine neue Adresse im Ausland angeben – sonst wird die Abmeldung oft nicht akzeptiert.

  • Du erhältst eine Abmeldebestätigung, die du später für Banken, Versicherungen, Behörden oder Arbeitgeber benötigst.

  • Mit der Abmeldung endet dein zivilrechtlicher Wohnsitz, was weitreichende Folgen hat: Steuerpflicht, Krankenversicherungspflicht, Abdeckung durch die Sozialversicherungen, Stimmberechtigung, Militärpflicht etc.


Viele Auswanderer unterschätzen, dass die Abmeldung nicht rückwirkend möglich ist. Das Datum entscheidet eindeutig über steuerliche Pflichten, Versicherungsstatus und AHV-Beiträge.


2. Krankenversicherung – eines der heikelsten und gleichzeitig wichtigsten Themen


Die Schweizer Grundversicherung endet automatisch mit dem Verlust des Wohnsitzes. Was viele nicht wissen: Die Kündigung ist nicht optional – du musst aus der Grundversicherung austreten, sobald du die Schweiz verlässt.


Doch damit beginnt erst die eigentliche Herausforderung: Im Ausland gelten völlig andere Gesundheitssysteme, andere Kostenstrukturen und andere Aufnahmebedingungen.


Was du unbedingt klären musst:


  • Welche Krankenversicherung ist im Zielland vorgeschrieben?

  • Wird deine Schweizer Zusatzversicherung im Ausland weitergeführt?

  • Ist eine internationale Krankenversicherung sinnvoll?

  • Welche deregulierten Gesundheitskosten könnten auf dich zukommen?

  • Benötigst du eine Rückkehrversicherung, falls du später wieder in die Schweiz zurückkehren möchtest?


Besonders bei Auswanderungen in Länder ohne umfassende oder bezahlbare Gesundheitsversorgung (z. B. USA, Thailand) kann dieses Thema existenziell werden. Ohne saubere Vorbereitung kann ein einziger Unfall finanzielle Katastrophen auslösen.


Falls du unsicher bei dem Thema bist, dann melde dich für eine kostenlose Beratung über unser Formular an.

3. AHV/IV – Ansprüche sichern, Lücken vermeiden, Pflichten verstehen


Die AHV begleitet dich auch ins Ausland – aber nur, wenn du aktiv darum kümmerst.Viele Schweizer erleben nach Jahren im Ausland überraschend, dass sie massive Rentenlücken haben.


Zwei grundsätzliche Möglichkeiten:


  1. Du trittst aus der AHV aus – dann stoppt deine Beitragszeit. Die spätere Rente reduziert sich spürbar.

  2. Du bleibst freiwillig versichert – möglich für Schweizer ausserhalb der EU/EFTA.


Die freiwillige AHV hat klare Voraussetzungen:


  • Schweizer Bürger oder Doppelbürger

  • Wohnsitz ausserhalb der EU/EFTA

  • Anmeldung innerhalb eines Jahres nach Wegzug


Wer diese Frist verpasst, verliert sein Recht – unwiderruflich.


Warum viele unterschätzen, wie wichtig AHV bleibt:


  • Rentenlücken lassen sich später kaum korrigieren

  • Fehlende Beitragsjahre reduzieren lebenslang die Rente

  • Die AHV dient auch als Versicherung gegen Invalidität


Viele Auswanderer kümmern sich primär um die Krankenversicherung und vergessen, dass die AHV eines der tragenden Elemente ihrer späteren Altersvorsorge bleibt.

4. Pensionskasse und Säule 3a – der grosse finanzielle Übergang


Ein entscheidender Punkt für die meisten ist die Frage, was mit ihrem Vorsorgekapital passiert.


Pensionskasse (BVG)


Beim Wegzug gelten unterschiedliche Regeln – je nach Zielland:


  • Wegzug ausserhalb der EU/EFTA: Du darfst deine gesamte Pensionskasse auszahlen lassen.

  • Wegzug in die EU/EFTA: Du darfst nur den überobligatorischen Teil beziehen.Der obligatorische Teil bleibt in der Schweiz auf einem Freizügigkeitskonto blockiert.


Wichtig: Die Pensionskassenauszahlung unterliegt in der Schweiz einer Kapitalauszahlungssteuer, die kantonal sehr unterschiedlich ausfällt. Eine strategische Planung des Auszahlungszeitpunkts kann mehrere Tausend Franken sparen.


Säule 3a


Die Säule 3a ist im Vergleich deutlich unkomplizierter:


  • Sie darf bei Auswanderung immer bezogen werden – unabhängig vom Zielland.


Doch auch hier gilt: Eine unüberlegte Auszahlung kann steuerlich deutlich unattraktiver sein als nötig.


5. Steuern – eines der komplexesten Themen beim Wegzug


Mit der Abmeldung endet deine unbeschränkte Steuerpflicht in der Schweiz. Das bedeutet aber nicht, dass du ab sofort keine Steuern mehr in der Schweiz zahlst.


Welche Steuern bleiben?


  • Steuern auf Schweizer Immobilien

  • Quellensteuern auf Vorsorgeauszahlungen

  • Ertragssteuern aus Schweizer Unternehmen

  • In einigen Kantonen weiterhin Kirchensteuerpflicht


Wichtige Schritte:


  • Finale Steuererklärung im Wegzugsjahr

  • Hinweis auf Wohnsitzaufgabe

  • Klärung von Steuerschulden und Steuerguthaben

  • Meldung an ausländische Steuerbehörden (je nach Doppelbesteuerungsabkommen)


Fehler bei der Steuerabmeldung können zu Problemen bei Immobilien, Vermögenssteuer, Doppelbesteuerungen und Quellensteuern führen.

6. Schweizer Bankkonten – behalten oder schliessen?


Viele Schweizer möchten ihr Bankkonto behalten – und das ist grundsätzlich erlaubt.Aber längst nicht jede Bank akzeptiert Kundinnen und Kunden mit ausländischem Wohnsitz. Manche verlangen höhere Gebühren oder schränken Dienstleistungen ein.


Man sollte frühzeitig klären:


  • Ob die eigene Bank den neuen Wohnsitz akzeptiert

  • Ob Hypotheken weitergeführt werden dürfen

  • Ob Einlagensicherung für Ausländer weiterhin gilt

  • Ob ein Konto für AHV, PK und Vermietungen sinnvoll ist


Viele Auswanderer behalten mindestens ein Schweizer Konto für:


  • Mieteinnahmen

  • Steuerabrechnungen

  • Rentenzahlungen

  • Geldüberweisungen zwischen Ländern


7. Versicherungen – vieles endet automatisch, aber nicht alles


Mit Wegzug enden gewisse Versicherungen automatisch, aber andere laufen unerwartet weiter und verursachen hohe Kosten.


Enden automatisch:


  • Grundversicherung (KVG)

  • Unfallversicherung (UVG über Arbeitgeber)

  • Hausrat- und Privathaftpflicht


Laufen weiter, falls du nicht kündigst:


  • Zusatzversicherungen

  • Lebensversicherungen

  • Rechtsschutz

  • Risikoversicherungen

  • Reiseversicherungen


Jede Police muss einzeln geprüft werden. Die meisten Versicherer verlangen die Abmeldebestätigung der Gemeinde.

8. Post, Behörden und Dokumente – die organisatorische Basis im Ausland


Viele Auswanderer erleben Chaos, weil sie einfache organisatorische Schritte übersehen haben.


Was vor der Abreise unbedingt zu erledigen ist:


  • Postumleitung ins Ausland oder zu einer Vertrauensperson

  • E-Umzug/Adressänderung online

  • Vollmachten für jemanden in der Schweiz

  • Online-Zugänge für Steuer- und Behördenportale sichern

  • Wichtige Dokumente digitalisieren


Behördenpost nicht zu erhalten kann Steuerstrafen, Mahngebühren oder verpasste Fristen nach sich ziehen.


9. Immobilien in der Schweiz – behalten oder verkaufen?


Immobilienbesitzer stehen bei der Auswanderung vor zentralen Entscheidungen.


Wenn du behältst:


  • Mieteinnahmen bleiben in der Schweiz steuerpflichtig

  • Hypotheken müssen oft neu verhandelt werden

  • Banken prüfen Eigentümer mit Auslandswohnsitz strenger


Wenn du verkaufst:


  • Grundstückgewinnsteuer fällt an

  • Verkauf während des Wegzugsjahres kann steuerlich günstiger oder ungünstiger sein

  • Emotionale und finanzielle Aspekte abwägen


Eine Immobilie in der Schweiz kann im Ausland ein wertvolles Standbein sein – oder eine finanzielle Belastung.

10. Leben im Ausland – von der Aufenthaltsbewilligung bis zum Alltag


Auch wenn du Schweizer Bürger bist: Im Ausland gelten für dich dieselben Regeln wie für alle anderen Einwanderer.


Wichtige Punkte:


  • Aufenthaltsbewilligung rechtzeitig beantragen

  • Arbeitsgenehmigung klären

  • Mindestverdienst oder Versicherungsnachweise bereithalten

  • Konto im Ausland eröffnen

  • Mietverträge und Wohnungsmarkt verstehen


Viele Länder verlangen:


  • polizeiliches Führungszeugnis

  • internationale Geburtsurkunden

  • Gesundheitsnachweise

  • Nachweis über Vermögen oder Einkommen


Diese Dokumente solltest du bereits in der Schweiz einholen, denn später ist es oft mühsamer.


Fazit: Eine Auswanderung aus der Schweiz verlangt Vorbereitung – aber sie ist machbar


Die Schweiz zu verlassen bedeutet weit mehr, als eine neue Adresse im Ausland zu haben. Es geht um Vorsorge, Steuern, Versicherungen, Vermögen, Rechtliches und den gesamten persönlichen Neustart.


Wer all diese Themen frühzeitig angeht,


  • vermeidet unnötige Kosten

  • minimiert Risiken

  • sichert seine Rentenansprüche

  • und sorgt dafür, dass der Neustart im Ausland wirklich gelingt


Eine gut geplante Auswanderung ist kein Sprung ins Ungewisse, sondern ein Übergang mit Struktur, Klarheit und Perspektive.


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